Back Down Under

Fast 4 Monate nach meiner Rückkehr nach Australien, komme ich endlich wieder dazu, einen Blogbeitrag zu schreiben. Ich weiß, dass viele von Euch schon lange darauf gewartet haben. Anbei also der Einstieg in den letzten Teil meiner langen Reise:

Via China nach Melbourne

Ich bin bereits im April 2024 mit Air China für EXTREM wenig Geld von Melbourne nach Frankfurt geflogen. Auch zurück nach Australien war China Southern die günstigste Option, auch wenn das bedeutete, dass ich 17 Stunden im Transitbereich von Guangzhou herum hängen musste 😉

Insgesamt war ich 48 Stunden unterwegs und auch, wenn die Versorgung wirklich SUPER war, konnte ich nur 4 Stunden in diesem Zeitrahmen schlafen. In Melbourne gelandet, holte meine liebe Freundin Chris mich vom Bus in Ballarat ab. Kaum, dass wir bei ihr angekommen waren, fiel ich regelrecht tot um und schlief wie ein Stein 11 Stunden am Stück!

Freunde weit, weit weg

Die nächsten Tage verbrachte ich mit und bei Chris, wir trafen liebe Freunde zum Essen, machten ein paar schöne Ausritte zusammen und ansonsten konnte ich mich einfach gut von meiner Anreise erholen. Auch, wenn das “Frühlingswetter” noch nicht so einladend war ^^

Heiliger Felsen im Red Center

Nach nur einem Wochenende ging es für mich gleich wieder los. Zum Glück durfte ich den Großteil meines Gepäcks bei Chris bunkern, während ich mich via Melbourne nach Yulara, ins rote Zentrum Australiens auf machte. Yulara ist eine kleine Resort-Stadt direkt neben dem berühmten Uluru. Dieser stand seit eh und je auf meiner “Bucketliste” und reiht sich damit in meine “Sammlung” berühmter Berge und Felsen der Welt ein. Zur Begrüßung gab es ein paar fun facts: Am Uluru ist man näher an der ISS Space Station (ca. 420km) als an der nächsten Ampel (ca. 450km in Alice Springs). Das einzige Gebäude, dass in Yulara bisher abgebrannt ist, ist die Feuerwache… Ich glaube man muss sich aber keine Gedanken machen. Australien ist ganz klar das deutscheste Land außerhalb von Deutschland. Auch, wenn die Australier oft sehr gechillt unterwegs sind (auch am Flughafen. Zu früh? Relax ^^), gibt es hier sehr viele Regularien zum Beispiel zum Thema Brandschutz – und alle regen sich darüber auf.

Die traditionellen Hüter des Uluru sind die Anangu. Für sie ist der Uluru ein heiliger Ort, eng verbunden mit ihren Traumzeit-Geschichten, die ihre Kultur und Gesetze prägen. Viele Stellen rund um den Felsen sind spirituell bedeutend und mit alten Erzählungen sowie Felsmalereien versehen.

Ich hatte eine 4 Tage/3 Nächte Tour gebucht und wurde direkt nach der Ankunft in Yulara von unserer zauberhaften Reiseleiterin Libby eingesammelt. Unser erster Ausflug ging nach Kata Tjuta, in das “valley of the winds”. Neben den beeindruckenden “Steinköpfen” (Kata Tjuta heißt “viele Köpfe”) und natürlich viel Wind gibt es hier interessante, kleine Felsen, die aus dem umliegenden Massiv freigewaschen wurden. Die Rote Farbe von Fels und Sand resultiert im Übrigen – wie so oft – vom Eisengehalt. In Kata Tjuta wurden “Männersachen” geregelt. Die Straßen dort hin sind laut einer modernen Legende aus zwei Gründen sehr geschlängelt: Damit die Touristen nicht so schnell fahren und dabei Wildtiere gefährden – und damit Anangu Frauen den Anblick des Massivs nicht so lange aushalten müssen…

Uluru im Regen

Am Ende unserer kleinen Wanderung stand EIGENTLICH eine Wanderung am Uluru mit anschließendem Sonnenuntergang-gucken auf dem Plan. Das Wetter hatte aber andere Ideen.

Regen zieht auf
Soviel zum Thema “Uluru gucken”…

Libby änderte spontan unseren Plan, denn Uluru im Regen ist so ziemlich eine “once in a lifetime” Geschichte. Das kommt da nicht so häufig vor. Also fuhren wir statt dessen zu einem Parkplatz, von dem aus man einen schönen Blick auf den Felsen hat und gleichzeitig Zugang zu einem Wasserloch. Aber seht selbst, was uns erwartete:

Tatsächlich ist die Plattform über dem Wasserloch, ein Gitter, normalerweise gute 25cm oberhalb der Wasseroberfläche. Bei so einem Regen ist das natürlich utopisch.

Damit ging dann – auch ohne nennenswerten Sonnenuntergang – der erste Tag zu Ende. Da es extrem nass war, durften wir alle in ein Zelt (ich hatte ja sowieso eins gebucht). Ansonsten hatten nämlich etliche nur ein “Swag” gebucht. Was das ist, seht ihr später 🙂

Sonnenaufgangszauber und halber Base Walk

Am nächsten Morgen sah der Uluru zum Sonnenaufgang natürlich nach wie vor sehr bezaubernd aus. Umspielt von Nebel und Wolken, zart angehaucht vom Pastell-Himmel.

Da unser Uluru Base-Walk am Vortag ja ausgefallen war, haben wir nur noch einen Teil gemacht. Dieser war aber ausgesprochen schön. Der Uluru ist den Anangu ja sehr heilig und enthält zahlreiche bedeutende Stätten mit Felsmalereien und Erzählungen über die Ahnenwesen. Eine Seite des Felsens darf man auch nicht fotografieren, weshalb wir dort garnicht hin gegangen sind. Die Felsformationen und Malereien waren aber super spannend!

Am lustigsten war, dass wir die ganze Zeit Ausschau gehalten haben nach Schafen. Die Geräuschkulisse hatte es vermuten lassen… Tatsächlich sind auf dem folgenden Video aber die Frösche zu hören 🙂

Das Wasserloch hatte sich auch wirklich sehr verändert. Es war ganz ruhig. Nichts mehr zu sehen vom reißenden Bach 😉

Ein letzter Ausblick, dann ging es weiter…

Königliche Schlucht

Nachmittags fuhren wir zum Kings Canyon. Hier hatten wir nachts einen wunderbaren Ausblick auf den Sternenhimmel! Und aus einem Foto könnt ihr auch sehen, was es mit den Swags auf sich hat. Ja, das sind im Grunde nur Schlafsäcke auf dem Boden. Da man dabei den Elementen doch recht schutzlos ausgeliefert ist, fand ich es sehr anständig, dass alle eine Nacht auf ein Zelt hatten “upgraden” können.

Eigentlich gibt es noch so viel zu erzählen, aber ich bekomme das meiste nach so langer Zeit schon garnicht mehr zusammen. Australien hat wohl eine der größten Kamel-Populationen der Welt. Sie wurden zusammen mit den meist Afghanischen Kameltreibern von den frühen Siedlern her gebracht, die mit Ihnen die großen Wüsten Australiens durchquerten. Ihnen zu Ehren heißt die Nord-Süd-Zugverbindung “The Ghan”. Ohne diese Menschen würde es diese Zuglinie nicht geben. Die Ureinwohner Australiens hatten unzählige Stämme und auch Sprachen. Aber sie konnten in den ihnen angestammten Gebieten stets überleben. Auch in der tiefsten Wüste. Die Welt ist voll von potenziellem Werkzeug und Heilpflanzen für sie. Einiges von diesem Wissen wird immer noch weiter gegeben. Einiges ist für immer verschwunden.

Wanderung zum Sonnenaufgang

Der Kings Canyon Rim Walk ist “berühmt berüchtigt”. Es gibt die Möglichkeit am Anfang Wasser aufzufüllen, es wird empfohlen 1l bis 1,5l pro Stunde zu trinken. Wer mit weniger als 4l Kapazität auf dem Wanderweg kontrolliert wird, muss Strafe bezahlen. Im Sommer wird der Weg ab ca. 7 Uhr in der Früh gesperrt, da es danach zu heiß wird. Es hat wohl zu viele Unfälle gegeben. Also ging es für uns noch vor Sonnenaufgang los. Die Ausblicke sind weit und herrlich, Pause machten wir am “Garden Eden”, einer grünen Oase am Ende einer Schlucht. Unterwegs sahen wir dann sogar eines der seltenen roten Kängurus in den Felsen.

Abschied vom Uluru

Nach der Wanderung ging es zum (dieses Mal ordentlichem) Sonnenuntergang zum Uluru – und am nächsten Morgen auch noch einmal zum Sonnenaufgang. Einige Personen aus der Gruppe hatten auch die Illuminations-Show am Abend gebucht, ein Foto davon lege ich euch einmal bei. Die Drohnen-Show konnten wir teilweise von außen verfolgen, das sah schon extrem toll aus! Nach dieser letzten Nacht gab es am vierten Tag leider nicht mehr sooooo viel zu tun oder zu sehen. Ich trieb mich mit einigen von meiner Tour noch ein wenig in Yulara herum und wir schauten uns die von den Aborigines dort angebotene Kunst an. Man kann hier in alle möglichen Galerien, Shows und teilweise sogar Pools kostenlos hinein. Das war uns aber zu stressig, da wir ja alle am gleichen Tag einen Flug gebucht hatten.

Letzte Vorbereitungen für den Road Trip

Nach meiner Rückkehr nach Dereel habe ich noch einmal schöne Ausritte mit Chris und den lieben Freunden gemacht und mein Auto für den Road Trip vorbereitet. Nach ein paar Tagen war dann alles bereit und es ging los! Aber davon – erzähle ich nächstes Mal mehr 🙂

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