Das Glück dieser Erde

Auf den heutigen Beitrag habt ihr leider lange warten müssen ^^ sorry dafür. Wir befinden uns immer noch in Victoria, Australien auf meiner “Tour de Gangpferde-Gestüte” 😉 Im letzten Beitrag verließ ich gerade Melbourne. Es ging auf Ostern 2024 zu und ich hatte eine Einladung zu einer Niederländisch-Australischen Familie, die etwas nord-östlich von Melbourne Islandpferde züchtet. Also führte mich mein Weg zu Renske nach Arthurs Creek 🙂

HestaViska

Renske züchtet unter dem Namen “HestaViska“, was wohl so viel heißt wie “Pferde Weisheit”. Sie gibt Reitunterricht, organisiert Kurse und bietet Beritt an. Ich durfte ihr über Ostern etwa fünf Tage rund um die Pferde helfen, ein bisschen ausreiten und ich habe auch wieder einmal für die ganze Familie gekocht. Ich durfte auch ihre Mutter und einen ihrer Brüder kennenlernen, die ebenfalls in der Nähe leben. Hier war ich wirklich ein Teil der Familie, von gemeinsamen Mahlzeiten bis zu geteilten Aufgaben rund ums Haus. Und besonders zu Ostern habe ich mich hier sehr willkommen und zuhause gefühlt.

Narrawin

Nach Ostern ging es für mich weiter in Richtung Westen. Etwa 30 Minuten südlich von Ballarat, nahe Dereel, liegt das Gestüt Narrawin der deutschen Auswanderin Chris. Hier blieb ich den gesamten April, bis ich zu meiner diesjährigen Reise-Unterbrechung nach Hause flog. Chris hat Töltende Traber, Spanier, Paso Finos, Isländer und einen besonders schönen, gangveranlagten Morgan-Hengst namens Romeo 🙂

Ich durfte Chris ein wenig im Haushalt unterstützen (gehört ja dazu, wenn man quasi zusammen lebt), habe täglich mindestens ein Pferd geritten (manchmal auch mehrere oder das Gleiche mehrfach am Tag) und bei der Fütterung, der Pflege vom Sattelzeug und was sonst noch so anfiel unterstützt. Chris züchtet nur nebenberuflich und ich finde es immer noch höchst beeindruckend, dass sie auch noch Platz in ihrem Leben findet für ein weiteres besonderes Hobby, an dem ich ein klein wenig teilhaben durfte: Mittelalterlicher Kampfsport, mit und ohne Pferd.

Chris ist in einer Gruppe, die berittene Waffengänge auf historischen Veranstaltungen darstellt, “The Kings Horses“. Jeden Samstag fährt sie entweder zu ihren Freunden Cherilyn und Craig, oder die beiden kommen zu ihr, um tjosten und andere mittelalterliche Turnier-Disziplinen zu üben. Dabei achten Sie extrem auf historische Korrektheit. Craig ist (auch hauptberuflich) ein Rüstungshersteller, Cherilyn schneidert unglaubliche, historische Gewänder. Und ich durfte nicht einfach nur dabei sein, ich würde auf den kleinen Kugelblitz Keldan von Haldane gesetzt und mir wurde ein Schwert in die Hand gedrückt und ich musste mitmachen 🙂 Von Formationsreiten bis die Tjost-Strecke entlang galoppieren (allerdings ohne Lanze). Es war großartig! Maßgeblich dazu beigetragen haben aber auch Chris’ spitzenmäßig ausgebildete Pferde.

Zirkus, Zirkus

Direkt neben Chris lebt eine weitere deutsche Auswanderin, Yvonne. Sie hat eine zauberhafte Paso Fino Stute, Samba, und ist begeisterte Clickerin. Ich durfte sie mehrfach besuchen und mit Samba am Boden und im Sattel arbeiten, was auch großen Spaß gemacht hat. Von Yvonne sind übrigens die meisten der Fotos, auf denen ich selbst drauf bin 😀

Draußen ist es am schönsten

Wir sind auch sehr viel ausgeritten – Chris und Craig auch in Rüstung 🙂 Das war wirklich lustig, ich kam mir ein bisschen vor, wie in einem Satire-Film wie Kriegerherzen oder Ritter der Kokosnuss. Der Schimmel ist übrigens der wunderbare TT Phoebus. Wir haben uns auch wunderbar im Wombat State Forest verritten, es war trotzdem total toll dort! Zwei Mal sind wir auch mit den Pferden zu Yvonne gefahren und dort ausgeritten. Im Gegensatz zu Arthurs Creek oder in Neuseeland gibt es rund um Dereel und Daylesford viele tolle Feld- und Reitwege 🙂

Teilweise war ich auch alleine unterwegs – hier zum Beispiel mit dem Isi-Zuchthengst Sparky (Gneisti von Rötgen). Er hat leider Equines Asthma, ist aber trotzdem absolut leistungsbereit (und sehr lieb).

Herbst

Teilweise war es ganz schön kühl und nass, denn in Victoria ist im April schon voller Herbst. Im Grunde halt auch Aprilwetter 😀 Wir haben abends oft den Kamin angemacht und einmal war es sogar so “ekelig”, dass wir die Katze Rhonda rein gelassen haben. Sie war sehr dankbar. Elmo, dem ungarische Riesen-Hund, hat das nicht so viel aus gemacht. Beim Füttern war es oft schon dunkel. Wir haben ein paar sehr spektakuläre Sonnenuntergänge und Nachthimmel zusammen bewundert und das Wetter auch so manches Mal gemeinsam verflucht. Hier fliegen auch viele verschiedene Arten von Kakadus herum. Bunte und schwarze. Ich habe aber tatsächlich gar nicht soooooo viele Fotos gemacht.

Der zweite Geburtstag auf Reisen

Wie der geneigten Leserschaft vielleicht aufgefallen ist, habe ich im April Geburtstag 🙂 In diesem Jahr verbrachte ich den also bei Chris. Wir haben uns einen wunderbaren und extra langen Geburtstags-Ausritt gegönnt. Ich glaube, so lange bin ich noch NIE am Stück galoppiert. Kilomeeeeeeeeeter – selbst mehr, als am Strand. Und Keldan war einfach absolut unermüdlich! Der hätte noch immer weiter gekonnt ^^ Ich hatte wirklich einen grandiosen Tag.

Country Fair "Time Travel"

Kurz vor meiner Abreise durfte ich die Mittelaltergruppe zu einem Landfest unter dem Motto “Zeitreise” begleiten. Da passte das Mittelalterthema natürlich perfekt. Ich bekam sogar ein Gewand gestellt und das Wetter war grandios. Chris und ihre Gruppe zeigten auch einige Waffen-Demos und am Ende “flanierte” ich mit Chris noch einmal über den markt. Wir wurden wirklich oft fotografiert. Ein krönender Abschluss.

Ich hatte wirklich eine absolut großartige Zeit bei Chris und habe unheimlich viel gelernt! Ich habe mich bei ihr und ihrer Gruppe so willkommen gefühlt, es war fast so, als ob ich schon ewig dort gewesen wäre und einfach dazu gehörte. Es fühlt sich an, als hätte ich Freunde für’s Leben gemacht 😀 Ich freue mich schon, Sie alle im Herbst (bzw. australischen Frühling) wieder zu besuchen, denn Chris passt während meiner Abwesenheit auf mein Auto auf und da ich das ja abholen muss, werde ich wohl auch wieder ein paar Tage dort verbringen. Ach, wäre es doch schon soweit… 🙂

Rückweg über China

Auf dem Rückweg bin ich übrigens über Beijing, China, geflogen und habe die Wüste Gobi und Sibirien von oben gesehen. War auch mal spannend 😀

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