Tag 15 meiner Weltreise (Ägypten eingerechnet), der 23.10.2022, war bisher eines der Highlights. Wir starteten erneut extrem früh mit einem Sonnenaufgang, allerdings diesmal vom Truck aus auf dem Weg zur Sossusvlei, daher durch die Scheibe etwas unscharf – aber nicht weniger schön!
Düne 45
In diesem Nationalpark befinden sich extrem hohe, rote Dünen. Da es hier extrem heiß wird (bis zu 55 Grad), mußten wir früh starten. Es wurde trotzdem extrem anstrengend. Düne 45 kann man nämlich besteigen. Ich habe es wegen meiner Höhenangst nicht bis oben geschafft, aber ich darf einige Bilder aus der Gruppe zeigen. Außerdem habe ich wieder ein kleines Video gemacht, welches ihr weiter unten im Beitrag findet.
Die Dünen entstehen, indem Sand aus der Kalahari Richtung Meer geblasen wird (dann ist er weiß). Die Seeluft bläst ihn dann wieder landeinwärts. Der Sand bleibt an Büschen und Felsen hängen und baut so die Düne auf. Düne 45 ist etwa 180m hoch und wächst. Die Dünen wandern wegen ihrer Verankerung (ein paar Büsche!) nicht. Die höchsten Dünen hier haben 400m und mehr… Der Sand hat auch schwarze Anteile und wird deshalb 80 Grad heiß. Abends haben wir gelernt warum. Der Sand enthält Eisenpartikel. Durch die feuchte Salzluft an der Küste rostet das Eisen und der Sand wird schwarz-rot. Man kann das Eisen mit einem Magneten tatsächlich “einsammeln“.
Deadvlei und Sossusvlei
Anschließend ging es weiter mit 4×4 Fahrzeugen zur Deadvlei und zur Sossusvlei. Das heißt “flache Wasserstelle“. Bis vor etwa 2 Wochen hatte diese noch Wasser, so dass viele Tiere trinken kamen. Das Wasser versickert jedoch recht schnell. Wir hatten Glück und konnten auf dem Rückweg von der Deadvlei (eine tote Wasserstelle, die nach und nach versandet) eine Oryx Antilope sowie später einige Strauße beobachten. Die Dünen versperren dem Sesriem “Fluss“, der bei Regen entsteht, den Weg zum Meer. Daher sammelt sich das Wasser davor. Es entsteht eine Wasserstelle. Die nächste Düne entsteht weiter landeinwärts, die vorherige Sossusvlei wird zur Deadvlei, die grünen Bäume sterben ab und eine neue Sossusvlei entsteht vor der neuen Düne. So wächst die Wüste landeinwärts.
Small Sesriem Canyon
Als nächstes ging es zum Sesriem Canyon. Dieser wurde durch den “Fluss“ gebildet, welcher bis heute von Zeit zu Zeit die Sossusvlei befeuchtet.
Solitair und Bushman Camp
Damit war es aber noch nicht genug. Der Tag hatte zwar früh begonnen, sollte aber auch spät enden. Denn nach einem Zwischenstopp in Soliair, wo die Niederschlagsmengen der letzten Jahre aufgelistet waren, kamen wir in Juris Camp oder Bushman Camp. Mitten in der Wüste, vollkommen autark. Strom wird über Solar erzeugt, Wasser aus dem über 200m tiefen Brunnen hoch gepumpt. Die Hütten sind traumhaft, neu, groß und haben ein unfassbares Panoramafenster. Mein absoluter, unbestrittener Favorit aller Unterkünfte, auch ohne AirCo und WiFi! Wir wurden zum Sonnenuntergang von Franz, einem Koi-San Buschmann, in die Wüste gebracht und haben viele spannende Infos bekommen über die Dünen, den Sand, die Flora und Fauna. Normalerweise stünde dort kein Gras, aber es hat vor einigen Wochen geregnet. Hier begegneten wir neben einigen Ground Squirrel einer aktiven Webervögel-Kolonie und einer Oryx-Familie. Spektakulärer Sonnenuntergang inklusive 🙂 Für mich das endgültige Highlight dieses langen Tages!
Last but not Least die Videos des Tages 🙂 Enjoy!
PS: ALLE Bilder sind unbearbeitet out-of-camera 🙂