Von unserer Fahrt mit dem Shinkansen “Nozomi” von Tokyo nach Fukuoka gibt es leider keine Aufnahmen. Da wir allerdings gute 1000km in nur 4 Stunden (trotz Stopps zwischendurch) zurückgelegt haben, hat mein GPS beschlossen, dass wir ganz bestimmt geflogen sind zwischen Kyoto und Fukuoka… oder auch nicht ^^
Fukuoka
Im Nachhinein haben wir in Fukuoka echt wenig gesehen. Die sechstgrößte Stadt in Japan ist nicht nur eine echte Großstadt, sondern hat auch viele Tempel, schöne Strände und eine sehr moderne “Canal City”. In der Nähe der letzteren haben wir übernachtet und so sind wir Abends dort auch auf die Suche nach Essbarem gegangen. Fukuoka ist nämlich auch bekannt für seine traditionellen Streetfood-Stände am Kanal entlang. Dummerweise bedeutet “traditionell” auch, dass es dort zu 99% Innereien gab. Man unterscheidet hier auch, ob es der zweite, dritte oder vierte Magen der Kuh ist, den man futtert. Teilweise sogar als Sashimi, also roh. 😮 Nix für uns.
In einem sehr schönen Einkaufszentrum haben wir dann etwas Europäer-taugliches ausfindig gemacht. Und sind dabei über eine tolle Wasserorgel gestolpert, die Abends sogar einen Ausschnitt aus einem Anime (Neon Genesis Evangelion) gezeigt hat und dazu Musik und beleuchtetes Wasserspiel. Sehr cool! 😀
Dazaifu
Am folgenden Tag sind wir etwas raus aus der großen Stadt in die historische Stadt Dazaifu gefahren. Dort gibt es ebenfalls viele Tempel und Schreine und viele Verwaltungsgebäude, denn Dazaifu war bereits vor dem siebten Jahrhundert ein bedeutender Verwaltungssitz des Kaiserreichs. Wir konnten mit Hilfe eines kostenlosen Audioguides einiges über seine Geschichte lernen. Sehr viele der Bauwerke sind zerstört, abgerissen, verbrannt und immer wieder aufgebaut. Tatsächlich gibt es nur 19 Burgen in ganz Japan, die noch immer Original sind. Alle anderen sind Rekonstruktionen. Bei den Tempeln und Schreinen ist es ähnlich.
Fun-Fact am Rande: Der Unterschied ist: Tempel sind buddhistisch und haben Abbilder von Buddah oder Göttern oder Dämonen, Schreine sind Shinto (Ahnenverehrung und völlig andere Götter) und haben keinerlei Götzen oder Statuen, denn die Götter oder Ahnen bewohnen den Schrein ja, da braucht man keine Statuen. So oder so war Dazaifu super interessant für uns.
Fukuoka Castle und Park
Der Hauptgrund für mich nach Fukuoka zu fahren war die Tatsache, dass der Schlosspark über 1000 Kirschbäume beherbergt und ich unbedingt sehen wollte, wie die blühen. Nun waren wir ja ein bisschen früh dran, aber vereinzelt lachten uns die Kirschbäume ja schon an. Aber auch sonst war der Park echt schön und vor allem sehr weitläufig.
Iwakuni
Nach drei Nächten sind wir wieder aus Fukuoka abgereist, zurück Richtung Norden. Ursprünglich war der Plan, gleich bis Miyajima oder Hiroshima durch zu fahren. Dann fand Kerstin aber eine interessante, kleine Stadt namens Iwakuni auf dem Weg mit einer interessanten Brücke und einer schönen Burg hoch oben auf einem Berg. Also sind wir bis dort hin gefahren, haben uns alles angeschaut und haben die Nacht weiter oben in den Bergen in einem AirBNB übernachtet.
Die Brücke ist komplett aus Holz und – abgesehen von den Laufbrettern – komplett ohne Nägel gebaut. Alle 20 Jahre wird ein Bogen neu gemacht, damit jede Generation lernen kann, wie man so einen Bogen baut. Sonst würde dieses alte Wissen schlichtweg verloren gehen. Wir haben die Brücke überquert und sind dahinter erst einmal auf die Eis-Stände zu gegangen. Denn warum auch immer, Iwakuni ist berühmt dafür über 200 Softeis-Varianten zu bieten. Es war auch wirklich lecker 😀
Nach einem Spaziergang durch die Anlage, fuhren wir mit der Seilbahn hoch auf den Berg, wanderten noch ein kleines Stück und besichtigten die wirklich schöne Burg. Man hat sie allerdings von ihrem originalen Platz versetzt, damit sie vom Fluss aus auch gut sichtbar ist. Ist besser für den Tourismus.
Iwakuni ist darüber hinaus noch bekannt für seine weißen Schlangen. Man hätte noch das passende Museum dazu besuchen können, aber und hat das Poster ehrlich gesagt auch gereicht. 😉
Zum Abend wurden wir dann von unseren Gastgebern mit dem Auto abgeholt und eine Stunde in die Berge zu ihrer Unterkunft gefahren. Sie waren wirklich extrem nett und das Frühstück am nächsten Morgen war auch klasse. Weiter geht es dann im nächsten Beitrag 😉