Manchmal fällt es mir ja wirklich schwer, gute Überschriften für meine Blogbeiträge zu finden. Nun, in diesem Beitrag geht es zuerst um ein Tor auf/an einer Insel. Nach unserer Übernachtung bei den netten AirBnB Gastgebern in Iwakuni, fuhr uns die Tochter des Hauses prompt bis an den Bahnhof, von dem aus wir zum Fährhafen laufen konnten. Wir lagerten unser Gepäck ein (überhaupt ist das unheimlich praktisch, dass es überall Schließfächer gibt), holten uns ein Ticket und fuhren bei strahlendem Sonnenschein rüber nach Miyajima.
Itsukushima Jinja Otorii
Die kleine Insel auf dem Weg nach Hiroshima ist berühmt für seinen Tempel und das dazugehörige Tor, welches bei Flut im Meer zu “schweben” scheint. Also, nicht wirklich, aber trotzdem ein schöner Anblick. Es war ziemlich viel los und wir wanderten von Tempel zu Schrein zu Wasserfall und wieder zurück. Es gab hier auch einige der zahmen Rehe, für die Nara so berühmt ist. Wir verbrachten annähernd den ganzen Tag hier und fuhren erst zum späten Nachmittag weiter nach Hiroshima, wo wir die Nacht verbrachten.
Erschütternde Geschichte
Nun waren wir also in Hiroshima. Zuerst besuchten wir den Park und die Burg Hiroshima, was auch bereits sehr interessant war. Anschließend wanderten wir zum “Peace Memorial”. Einem der wenigen Gebäude, dass bei dem Atombombenangriff in seinen Grundmauern und Stahlstreben stehen blieb. Es war einst eine Ausstellungshalle für lokale Produkte. Das war schon äußerst faszinierend und gleichzeitig auch sehr bedrückend. Anschließend gingen wir in den Friedenspark, wo noch viele weitere Denkmäler und Mahnmale stehen. Vor dem Friedensmuseum trennten sich mein und Kerstins Wege, denn ich wollte unbedingt ins Museum, sie brauchte eine Pause von diesem bedrückenden Thema.
Leider war es extreeeeeem voll und man schob sich wirklich Fußlänge um Fußlänge mit hunderten anderen Menschen durch die Gänge. Es war trotzdem unglaublich fesselnd, beängstigend, ich habe viel gelernt über die Bombardierung der japanischen Städte und wie es dazu kam und wie damit umgegangen wurde. Der wichtigste Punkt für mich ist, dass 2021 ein UN Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft getreten ist, welcher von vielen Nicht-Atomwaffen-besitzenden Staaten unterzeichnet wurde und nur von den De-facto Atommächten und deren Bündnispartnern verweigert wird. Ich finde es einfach unbegreiflich, wie irgendjemand auf dieser Erde noch glauben kann, dass aus einem Atomkrieg (oder der Drohung damit) irgendetwas Gutes entstehen kann.
Wer nicht so gut mit den Bildern des Museums umgehen kann sollte spätestens bei der Friedensflamme schnell durchscrollen bis zum nächsten Text…
Nachdem ich im Museum durch war, trafen Kerstin und ich uns wieder und wir machten uns auf den Weg nach Osaka. Davon aber mehr im nächsten Beitrag.