Die Überschrift klingt ein bisschen nach „Sieben Jahre in Tibet“ ^^ Tatsächlich blieben wir uns aber auch auf der zweitgrößten Insel der Seychellen treu mit dem Motto „Zwischen Entspannung und Aktivität“.
Wellenreiter
Am 16.12. setzten wir also mit der High-Speed-Fähre von Mahé nach Praslin über. Zum Glück hatte ich vorher bereits häufig gelesen, dass der indische Ozean zwischen den Inseln alles andere als ruhig ist, daher hatte ich wohlweislich Reisetabletten eingeworfen. Das war angesichts des stürmischen und regnerischen Wetters auch dringend nötig. Auf der Fähre griffen doch recht viele nach den bereitgestellten Papiertüten… Ansonsten war es im Innenraum modern, aber bitter kalt. Um so mehr freuten wir uns darauf, an zu kommen.
Unsere Unterkunft lag direkt an der „Grande Anse“ – dem längsten Strand der Insel.Die Aussicht aus unserem Bungalow war auch nicht von schlechten Eltern 🙂 Wir gingen auch direkt ins Wasser, wo uns gleich mal zwei kleine Rochen begegneten. Erst später am Abend erfuhren wir, dass die Lagune quasi die „Kinderstube“ der Stachelrochen ist und man fürchterlich aufpassen muss, wo man hin tritt.
Valleé de Mai
Am nächsten Tag bekamen wir unseren Mietwagen und nutzten gleich die Gelegenheit zum Valleé de Mai zu fahren. Dieses Unesco Weltnaturerbe ist berühmt für seine endemischen Tier- und Pflanzenarten, die so nur auf den Seychellen vorkommen. Dazu gehört unter anderem die „Coco de Mer“, der größte (und anzüglichste) Samen der Welt und mit 18-30kg die größte und schwerste Kokosnuss der Welt. Wir gönnten uns neben dem Eintritt noch einen Guide, eine nette ältere Dame, die uns viel über die Flora und Fauna, die Seychellen und die Menschen im Allgemeinen erzählte. Wir hatten ziemlich viel Glück und sahen fast alle endemischen Arten, die da so wachen oder kreuchen. Gute 3 Stunden (davon eine mit der netten Führerin) wanderten wir durch das Tal und stiegen auf einen Aussichtspunkt, bevor wir wegen des Wetters etwas hastig den Rückzug antraten. Wir wollten im Anschluss noch zu einem Wasserfall, den wir auf der Fahrt am Straßenrand gesehen hatten – hier erwischte uns dann leider der Regen und wir wurden ziemlich nass. Egal. Es war trotzdem ein toller Tag, dessen Rest wir gemütlich entspannt haben.
Anse Lazio
Tags darauf wollten wir den Mietwagen noch ausnutzen und sind trotz nur mäßigem Wetter auf die andere Seite der Insel zur Anse Lazio gefahren. Dieser Strand gehört zu den meist fotografierten der Insel. Das Meer war hier rau, schwimmen ist hier wegen der Strömungen extrem gefährlich. Wir waren trotz der Wolken ganz verliebt in die Wellen, welche sich an den riesigen Granitfelsen dort brachen. Durch eine Lücke in den Felsen gingen wir zum benachbarten Strand, der ebenfalls wunderschön war. Nach einem leckeren Mittagessen (wir essen meistens Fisch, der ist immer und überall super lecker und oft günstiger als andere Gerichte) fuhren wir wieder zurück mit einem Zwischenstopp an der Côte d‘Or, der Goldküste, die ihren Namen auch nicht von ungefähr hat. Und weil ich mich zwischen den zig Fotos nicht entscheiden konnte, bekommt ihr jetzt eben etliche – ich präsentiere: wunderschöner Strand! 😀
Fond Ferdinand
Der darauf folgende Tag war komplett verregnet. Nichts desto trotz machten wir uns auf in den „kleinen Bruder“ des Valleé de Mai, dem Fond Ferdinand. Tatsächlich ist der Naturpark flächenmäßig größer, hier darf man jedoch ohne Guide gar nicht hinein. Wir mußten zunächst noch eine knappe Stunde warten und erkundeten noch eine nahegelegenen Strand in der Sonne. Als unsere Tour los gehen sollte, begann es zu regnen. Ausgiebig. Und lange. Irgendwann ging es dann doch los und so wanderten wir in einer größeren Gruppe den Berg hoch, um zu einem tollen Aussichtspunkt zu gelangen. Angesichts des Wetters waren die 700 Stufen gut zu bewältigen, wenigstens war es nicht so heiß. Nur nass 😉 Die Sicht von oben war okay. Aber seht selbst. Am Ende haben wir noch einige der Aldabra-Riesenschildkröten besucht. Diese werden oft in kleinen Gehegen eingepfercht, hier hatten die Schildkröten wenigstens etwa ein Fußballfeld zur Verfügung.
Nach dem anstrengenden Auf- und Abstieg blieb uns nur noch zurück in die Unterkunft zu fahren und uns trocken zu legen. Den Rest des Tages entspannten wir wieder.
Curieuse
Ab dem vierten Tag auf Praslin hatten wir keinen Mietwagen mehr zur Verfügung. Das war jedoch nicht schlimm, denn wir hatten mit unserem Gastgeber eine Ausfahrt auf seiner Jacht nach Curieuse gebucht. Das Wetter hielt und so konnten wir im Sonnenschein mit Martin die hier frei lebenden Schildkröten besuchen, den Mangrovenwald über einen Steg durchqueren, ein super leckeres Barbecue genießen (natürlich mit Fisch) und anschließend am Strand etwas baden.
Nach Curieuse ging es weiter zum Schnorcheln vor St. Pierre. Wir haben viele tolle Fische gesehen und tatsächlich sind die Riffe hier recht intakt. Die meisten Oberflächen sind Granitfelsen, die auch unter Wasser das Bild der Inseln bestimmen.
Die letzten Tage
Die letzten sonnigen Tage gingen dann auch viel zu schnell vorbei. Wir gönnten uns eine Massage, liefen am Strand entlang bis zur Anse Kerlan und fuhren mit dem öffentlichen Bus zurück und lagen ansonsten bei uns am Strand und genossen die Aussicht. Nur die Warnschilder hätten wir gerne vorher gesehen 😉
Und mit diesen Bildern verabschieden wir uns von Praslin. Bis zum nächsten Mal mit mehr Lach- und Sachgeschichten aus La Digue (oder so).
5 Antworten
Ich freue mich immer wieder über deine Berichte und Bilder, danke! Was hast du für eine Kamera dabei? LG Susanne
Von Herzen gerne 🙂 ich habe eine Panasonic Lumix FZ1000m2 dabei. Und eine GoPro Hero 8. Ich mache aber auch sehr viele Fotos mit dem Handy…
Traumhaft. Die Strandbilder treffen alle gängigen Klischees 😉.
Mich würde interessieren, wie du nach drei Monaten on tour mit deinem Gepäck zurecht kommst. Bist du zufrieden oder gibt es Optimierungsbedarf?
Im Großen und Ganzen komme ich super klar. Ich habe eine Stoffhose und ein Shirt bereits in Ägypten aussortiert, dafür eine Stoffhose und zwei Shirts hier neu gekauft 😉 und zwei in Afrika… eine Bluse musste ebenfalls zurückbleiben. Mein selbstgebastelter “Scrub-Bag” zum Waschen hat sich nicht bewährt, ebenso wie die trockenen Waschmittelblättchen. Einige Unterwäsche ist zu unbequem oder unförmig, da muss ich noch optimieren. Martina hat mir einen dicken Pulli & eine Daunenjacke mitgebracht, damit ich in Nepal nicht friere. Und meinen Feldstecher habe ich wenn es hoch kommt 2× benutzt. Die Regenjacke hat sich allerdings schon sehr bezahlt gemacht! 28.000mm Wassersäule sind unschlagbar 😀 dafür laufe ich mir in meinen “Alltagsturnschuhen” Blasen :/ die Wanderschuhe und FlipFlops sind aber spitze! Ich würde also sagen: passt soweit.
Fantastisch- vielen Dank 🤩