Dieses Jahr habe ich Weihnachten total entspannt auf der Insel Flores verbracht. Flores liegt direkt neben dem Komodo Nationalpark und von hier aus sollte am 27.12. auch meine Tauchsafari rund um die Inseln Komodo und Rinca starten. Ich habe ein super nettes, schnuckeliges Hotel gefunden, in dem ich dann hauptsächlich “rumgegammelt” habe, jeden Tag hervorragend gegessen, Wäsche gewaschen und mich mit netten Menschen unterhalten habe. Äußerst entspannt.
Mittelprächtiger Tagesausflug
Ein super nettes Schweizer Pärchen war hier ebenfalls im Hotel und wollte eine Tagestour in den Nationalpark machen. Ich habe mich dann spontan angeschlossen. Als wir morgens am Pier standen, waren außer uns noch locker flockig 300 andere Menschen dort. Alleine unsere Tour-Company war mit 4 Booten und 125 Menschen unterwegs. Es war recht eng, voll besetzt und wird sind im Schnellverfahren 6 Punkte angefahren – zum Schnorcheln und Komodo Warane sehen. Ich muss gestehen, dass ich die Tour bis auf einige kurze Momente ziemlich fürchterlich fand. Ich meine, das Schnellboot war modern und gut in Schuss, die Crew nett, das Essen lecker, aber alles war einfach total gehetzt, total überfüllt und halt extrem auf Massentourismus ausgelegt.
Die erste Station war ein Aussichtspunkt, auf den man gegen 8:30 Uhr bei bereits über 30 Grad durch die pralle Sonne ca. 850 Stufen hoch latscht. Ich habe es nur etwa 80% weit gebracht, bevor ich aufgeben musste. Ich hätte es auch zeitlich nicht mehr im Limit hin bekommen bis ganz oben und wieder herunter.
Ganz nett war der Pink Beach (einmal da gewesen reicht dann aber auch, was Wasser war ar**h kalt zum Schnorcheln und es gab jetzt auch nicht sooooo viel zu sehen. Außer ein paar Quallen-artigen Wesen, die tolle, regenbogenfarbene Flimmerhäärchen hatten. Habe aber gelernt, dass es sich nicht um Quallen handelt.
Auf Komodo selbst lagen 3 satte, gelangweilte Warane direkt am Strand neben dem Pier (ich wette die werden da gefüttert) und jeder einzelne hatte einen Ring aus locker 100 Menschen um sich herum stehen. Wir sind dann noch 10 Minuten in den lockeren Wald gestapft, um uns eines der Nester anzusehen.
Zurück am Strand begegneten uns außerdem noch einige Java-Hirsche, die man Ende des 19ten Jahrhunderts aus Burma zwecks Ernährung der Drachen eingeführt hatte. Leider sind die Hirsche auch komplett auf Massentourismus eingestellt und mampfen und schlecken genüsslich die von den Touris zurückgelassenen Kokosnuss-Hälften aus.
Am Manta Point bin ich dann nur einmal kurz ins Wasser, habe 2 Flossen ins Gesicht bekommen und bin dann gleich wieder raus. Mit 100 Leuten ein Stechen und Hauen um ein paar dunkle Schemen auf 12m Tiefe bei schlechter Sicht – das war definitiv nicht meins. Egal. Ich habe mich den Tag super mit den Schweizern unterhalten, das war auch etwas wert.
Crazy Cat Lady
Das Hotel hat neben einem etwas gestressten Terrier auch Katzen (Mutter mit 3 Kitten). Und da ich ja sonst nicht viel zu tun hatte, habe ich – natürlich nach Absprache mit den Besitzern – den Katzen auch Weihnachten gegönnt. Ich habe Whiskas gekauft (Trocken- und Nassfutter) und die vier verwöhnt bis zum Abwinken! Die Kleinste war wirklich extrem dünn, alle völlig verfloht und die Kleinste hat auch eine Augenentzündung. Also gab es noch eine Runde zur Tierärztin inklusive Anti-Floh- und Anti-Wurm-Programm. Jedes Mal, wenn ich den Lobby-Bereich betrete, rennt nun ein kleiner Schwarm hungriger Mäuler auf mich zu ^^ Großartig. Sich mal wieder um Katzen kümmern zu können hat mir große Freude bereitet.
Ombak Biru
Ombak Biru heißt “Blaue Welle” und war der Name des Schiffes, auf das ich am 27.12. eingechecked habe. Fast 40m lang im “Phinisi”-Stil, typisch indonesisch.
Ich teilte mir eine ziemlich winzige Kabine mit einer Britin in meinem Alter. Nach dem Ablegen gab es jeden Tag 4 Tauchgänge, teilweise noch mit anderen Aktivitäten zwischendurch wie einem erneuten Besuch beim Aussichtspunkt, Pink Beach und dieses Mal Komodo Warane gucken auf Rinca.
Die Tauchplätze waren großartig, wenn auch viel mit Strömung, gegen die wir teilweise hart anschwimmen mussten. Das kostete leider ziemlich viel Luft, so dass nicht alle Tauchgänge so lang wie üblich waren. Auch die Wassertemperaturen waren extrem unterschiedlich. Von 27 Grad am Anfang bis zu 21 Grad im Süden war alles dabei. Ich habe auch gemerkt, dass ein 3mm Neopren eigentlich nicht ausreicht und es noch mehr Luft kostet, wenn man friert. Aber in den 5mm habe ich schlichtweg nicht hinein gepasst. Für solche Tauchgebiete lohnt sich wirklich eigene Ausrüstung. Es folgen eine MENGE Fotos!
Aber – es war trotzdem toll. Ich habe zwei Nacht-Tauchgänge ausgelassen, weil mir so arg kalt war, dass ich mich nicht zwischendurch aufwärmen konnte. So habe ich beim letzten Tauchgang am letzten Tag genau meinen 100sten Tauchgang erreicht. Normalerweise wird das immer wild gefeiert mit Trinkspielen und manchmal soll man denn 100sten Tauchgang nackt absolvieren. Auf dem Boot war es dann aber ganz unspektakulär. Die Tauchplätze waren sehr unterschiedlich und abwechslungsreich und wir immer gab es viel zu sehen. Daher hier ein weiterer “kleiner” Unterwasser-Fotodump ^^
Drachen-Besuch die zweite
Am letzten Tag waren wir dann noch einmal auf Rinca, wo ebenfalls Komodo Warane leben, und haben dort eine kleine Wanderung gemacht. Tatsächlich lagen auch hier einige Warane direkt am Museum (hier wird ihnen aber nur Süßwasser angeboten), wir sind dann noch einmal eine Stunde durch den Wald zu einem Aussichtspunkt gewandert. Das hat mir ehrlich gesagt VIEL besser gefallen, als auf Komodo selbst. Es gab noch ein kleines Museum und die Erklärungen der Ranger waren viel besser. Wenn also jemand nach Komodo kommen möchte: Versucht lieber eine Tour nach Rinca zu bekommen.
Weiter geht’s
Nach meiner Rückkehr nach Labuan Bajo, erneuter Wäsche und noch einem Tag Entspannung (und Blog schreiben), ging es dann weiter nach Vietnam. Ein Land, auf das ich mich schon mehr als mein halbes Leben lang freue! Ich bin sehr gespannt. Bis bald also mit neuen Eindrücken aus einer anderen Ecke Asiens.