Der dritte und letzte Teil der Tour begann mit einem „Ruhetag“ in Nairobi. Diesen haben wir zu einem weiteren Game Drive im Nairobi Nationalpark genutzt, welcher nur 20 min vom Hotel direkt vor der Stadt lag (wenn man direkt fahren kann, bei uns war die halbe Stadt wegen eines Marathon gesperrt). Leider ist dieser Nationalpark wegen der stark bevölkerten Gegend umzäunt und beim Fotografieren der Tiere mit der Skyline im Hintergrund entsteht mehr das Gefühl durch einen Zoo zu fahren. Außerdem ist der Nairobi NP der einzige Nationalpark, durch den eine Bahnlinie führt. Diese wurde erhöht gebaut, so dass die Tiere unten hindurch laufen können. Trotzdem war es ganz schön. Die Dichte an Breitmaulnashörnern ist auf jeden Fall unerreicht. 16 Stück haben wir gesichtet!
In die Masai Mara
Der erste offizielle Teil der dritten Tour begann mit dem Transfer in ein neues Buschcamp am Rande der Masai Mara. Bevor wir zu unserem ersten Nachmittags-Gamedrive aufbrachen besuchten wir ein Masai-Dorf. Es wurde für uns getanzt, der Sohn des Clan-Chiefs erklärte einiges über die Lebensweise der Masai, wir bekamen eine Demonstration, wie man Feuer macht und anschließend durften wir das Innere einiger Hütten besichtigen.
Was ich besonders spannend fand war, dass die Masai größtenteils nach wie vor nomadisch leben. Das gesamte Dorf wird etwa alle 9 Jahre umgezogen, da die Termiten die Hütten aus Lehm und Holz dann soweit aufgefressen haben, dass Einsturzgefahr herrscht. Die Männer und Jungs ziehen mit allen Kühen und Ziegen und Schafen aus dem Dorf tagsüber umher und versuchen Weideflächen zu finden, was aufgrund der Nationalpark-Bestimmungen und der wachsenden Bevölkerungsdichte immer schwieriger wird. Nachts sind alle Tiere in der Dorfmitte untergebracht. Außerdem zieht das Dorf immer nur wenige km weiter, da die Kinder weiterhin zur Schule gehen sollen. Also bleibt das Dorf immer in Laufweite. Die Frauen bauen in nur 3 Monaten die neuen Hütten, wenn der Umzug ansteht. Traditionell werden Jungs im Alter von 15 vor dem gesamten Dorf beschnitten, wobei sie keinen Schmerz zeigen dürfen. Dann müssen alle Jungs des aktuellen Jahrgangs für 5 Jahre in die Wildnis gehen, unabhängig im Busch leben und als Gruppe einen männlichen Löwen erlegen. Erst wenn sie nach 5 Jahren so zum Mann geworden sind, dürfen sie heiraten und eine Familie gründen. Dies wird laut dem Chief-Sohn immer noch zu 100% so praktiziert. Im Übrigen ist jedes Dorf ein Familienverband. Alle im Dorf lebenden Personen gehen auf einen Großvater zurück… das sah man einigen Personen auch deutlich an. Trotzdem: ein einmaliges Erlebnis!
Im Anschluss fuhren wir also in den Nationalpark, aus dem die Masai wegen des Schutzstatus leider verdrängt wurden. Gleich innerhalb der ersten 10 Minuten wartete das Highlight des Tages auf uns… ein stattliches Geparden-Männchen hatte gerade erst ein junges Gnu gerissen. Die Tiere der „Großen Migration“ sind ja gerade in der direkt angrenzenden Serengeti, aber es gibt immer einige ansässige Zebras und Gnus. Die Masai Mara ist wie die Serengeti einfach wunderschön und reich an Tieren! Die Landschaft ist geprägt von einer Savanne, insgesamt war die Masai Mara aber grüner.
Am Mara-Fluss
Am nächsten Morgen ging es wieder extrem früh los. Mit dem ersten Morgenrot machten wir uns auf den Weg. Wir durchquerten die Masai Mara bis fast nach Tansania, an den Mara-Fluss. Dort sieht man auch gut, wo die „Große Migration“ den Fluss typischerweise überquert. Laut unserem Guide ist es immer ganz schön heikel wenn einerseits hunderttausend Gnus als Stampede durch den Fluss kommen und auf der anderen Seite jede Menge Autos stehen, um den besten Fotospot zu erwischen. Das Highlight an diesem Tag lag auf einem Baum 🙂 Aber auch sonst hatten wir extrem Glück. Gut 15 Löwen konnten wir ausmachen!
Last but not Least habe ich natürlich wieder Videos der Masai Mara erstellt 🙂 Viel Spaß beim gucken!
6 Antworten
Boaaaaaaaah……….krasse Bilder und Infos!
Da hätte ich ja mal ein paar Fragen zu.
VG
Eva
Dann frage doch mal drauf los 😉
Herrlich – vielen Dank 🙏
Immer gerne 😀
Super Bilder!
Dankeschön 😀